1 Tag im Leben des Rennfahrers DENNIS BRÖKER

Anfang 2017 habe ich den 23jährigen Rennfahrer Dennis Broker aus Bad Salzuflen getroffen. Wir kamen ins Gespräch und er erzählte mir, dass er bislang im Kartsport unterwegs war, jetzt aber in den Auto-Rennsport wechseln wolle. Dazu startet er in diesem Jahr erstmalig im ADAC-Logan-Cup.  Hier treten Dacia Logans mit identischen technischen Voraussetzungen gegeneinander an. Da ich dieses Thema sehr spannend fand, vereinbarten wir eine Kooperation.

FOTOGUSTO steuert die Fotos für den Saisonstart (Werbung, Autogrammkarten etc.), sowie Fotos von den Trainings und Rennen bei, dafür bekommen wir entsprechende Sponsorenwerbung auf Fahrzeug und Kleidung… also eine typische „Win-Win-Situation“.

Wie so ein typischer Renntag aussieht, schildert uns Dennis Broker am besten selbst:

Nachdem um spätestens halb 5 frühmorgens mein Wecker geklingelt hat, packe ich alle am Vortag für den Tag vorbereiteten wichtige Dinge zusammen. Meistens reise ich am Renntag an, da ich zur Motorsportarena Oschersleben nur gut 2 Stunden Fahrt habe. Nach einem meist ausgiebigen Frühstück geht es um 5 Uhr los. Hier begleitet mich meine Familie, bei manchen Rennen sind auch Freunde dabei.

An der Rennstrecke angekommen geht es für mich zu aller erst zur Dokumenten- und technischen Abnahme. Hier wird zum einen meine Rennlizenz und zum anderen meine Rennbekleidung bestehend aus Flammenhemmenden Rennoverall, Handschuhe, Rennschuhe, Unterwäsche, sowie Helm und das dazugehörige HANS System (Head And Neck Support) auf Beschädigungen sowie auf die gültigen vorgeschriebenen Normen von den technischen Kommissaren überprüft. Mein Rennstall „Pfister Racing“ reißt bereits am Vortag an und muss ebenfalls zu den jeweiligen Abnahmen und Dokumente ausfüllen sowie den Rennwagen durchprüfen lassen.

Bevor es endlich hinter das Steuer geht, führt der Rennleiter die obligatorische Fahrerbesprechung durch, welche für alle Teilnehmer Pflicht ist. Es werden hier innerhalb einer halben Stunde alle für den Renntag relevanten Themen besprochen.

Nach einer kurzen Pause folgt das freie Training, welches über eine Stunde geht, bei der es darum geht die Witterungsverhältnisse auf der Rennstrecke kennenzulernen und zu analysieren. Darauf basierend wird das Fahrzeug für das anschließende 15 minütige Qualifying optimal eingestellt. Zudem wird hier Teamintern ermittelt welcher Fahrer um die Startaufstellung fährt.

Im Qualifying ist es sehr wichtig schnell alle wichtige Komponenten wie Reifen, Motor, Bremse auf Betriebstemperaturen zu bekommen, um bei besten Verhältnissen eine schnelle Runde zu fahren. Das kann im im besten Fall die Poleposition bedeutet.

Nach einer Pause und einer Teambesprechung geht das Startprodezere los.

Wenn die Ampel am Ende der Boxengasse auf grün geschaltet ist, muss ich innerhalb von 3 Minuten herausgefahren gefahren sein, da ansonsten der Start aus der Boxengasse als letzter erfolgen muss. In der Startbox angekommen gibt es dann die Möglichkeit, dass die Teammitglieder am Fahrzeug letzte Instruktionen geben, ehe sie 5 Minuten vor dem Start diese wieder verlassen müssen.

Beim Start selber gilt es, als Fahrer kühlen Kopf zu bewahren und ohne Kollision durch die ersten Kurven zu fahren und dabei, je nach Startposition, möglichst viele Konkurrenten zu überholen oder die Spitzenposition zu verteidigen. Zudem sind im 2h Bördesprint Cup neben einem konstant schnellem Tempo eine zuverlässige Technik wichtige Schlüssel für den Erfolg.

Je nach Taktik steht nach frühstens 20 Minuten der erste und spätestens 20 Minuten der letzte von zwei Fahrerwechseln an. Bisher bin ich hier immer den mittleren Abschnitt von einer knappen Stunde am Stück und mein Teamkollege die ersten und die letzten knapp 30 min. gefahren. Beim Fahrerwechsel spielt das Einhalten der Geschwindigkeitsbegrenzung von 20km/h und die Mindeststandzeit eine wichtige Rolle um keine Zeitstrafe zu erhalten. Hierbei die Konzentration trotz großer Hitze im Fahrzeuginnenraum hoch zu halten ist da enorm wichtig.


Mein bisheriges Highlight lag im letzten Rennen in der Schlussphase. Nachdem ich mich in meinem Stint bis auf Platz 3 vorgekämpft habe, konnte mein Teamkollege mit einem hauchdünnen Vorsprung zum 4. Platz das erste Podium ins Ziel retten und ich mit meinem Team den ersten Podiumsplatz meiner Karriere im Tourenwagenmotorsport einfahren! Eine großartige Erfahrung die ich für die nächsten Rennen als Motivation mitnehmen werde !

Rennfahrer

Nach dem Rennen werden die Fahrzeuge stichprobenartig nach dem technischen Reglement untersucht und nach einer gewissen Zeit aus dem Parc Ferme´, zu deutsch abgeschlossener Parkplatz, herausgegeben.

Nach der anschließenden Siegerehrung nehme ich mir Zeit für ein gutes Mittagessen, bevor ich mich vom gesamten Team verabschiede und die Heimreise antrete.

Hier resümiere ich den Renntag und denke darüber nach, was ich selber beim nächsten Rennen optimieren könnte. Nach dem Rennen ist schließlich vor dem Rennen!

Euer Dennis 

Abschließend möchte ich (als Fotograf) noch ein paar Eindrücke vom Rennen nicht vorenthalten:

Ich freue mich auf noch spannende Renntage mit DENNIS BRÖKER und wünsche dem Pfister-Rennteam viel Erfolg !

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